Hier findet ihr ein paar Tipps und Hinweise zur Heckenpflege
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Dieses Video wurde uns vom Nabu Berlin zur Verfügung gestellt. Vielen Dank :-)
...und was für Berlin gilt, gilt natürlich auch für uns in und um Osnabrück.
Der richtige Pflanzzeitpunkt
Die beste Zeit um Bäume und Sträucher zu pflanzen ist der Herbst. Auch das Frühjahr ist noch geeignet, nachdem der Boden getaut ist, aber noch keine warmen Temperaturen vorherrschen. Bei Sommerpflanzungen wird viel Wasser benötigt, um die frisch gesetzten Bäume und Sträucher zu etablieren. Daher ist hiervon abzuraten. Sollte es dennoch notwendig sein, legen Sie einen „Gießring“ an. Dies ist ein wenige Zentimeter hoher Erdwall, der im Kreis um das neue Gehölz gezogen wird und verhindert, dass das Gießwasser unmittelbar in die Umgebung abfließt.
Der richtige Standort
Eine standortgerechte Pflanzung kann viel Arbeit und Ressourcen sparen. Achten Sie bei der Auswahl der Pflanzen, ob deren Licht- und Wasserbedarf zu der Bodenbeschaffenheit und Umgebung des Standorts passt. Welcher Standort passend ist, können Sie in der Liste „geeignete Pflanzen“ nachlesen.
„Hausmeisterschnitt“? Nein danke!
Trotz ihrer immensen ökologischen Bedeutung werden Sträucher in der Stadt oft bedenkenlos gerodet. Während Bürger*innen „ihre“ Bäume oft leidenschaftlich verteidigen, haben Sträucher keine Lobby. Oft wird sogar ignoriert, dass auch für sie eine Schonfrist gilt: Zwischen Anfang März und Ende September darf man Gehölze grundsätzlich nicht stark zurückschneiden.
Wer durch Osnabrück spaziert, wird kaum einen Strauch entdecken, der seinen natürlichen Wuchs entfalten darf. Die meisten Büsche werden regelmäßig „auf den Stock gesetzt“, also knapp über dem Boden gekappt oder per „Hausmeisterschnitt“ zu knolligen Gebilden verstümmelt. Die falsch verstandene Strauch-„Pflege“ hat Folgen für die Artenvielfalt: Die jährlich gestutzten Gehölze blühen kaum noch und bilden wenige oder gar keine Früchte. Für Insekten und Vögel bieten sie folglich keine Nahrung. Und wir Menschen werden um den schönen Anblick der Blüten und dekorativen Beeren betrogen.
Der richtige Schnittzeitpunkt
Schnittmaßnahmen sollten immer im späten Herbst bis Ende Winter durchgeführt werden. Werden Sträucher im Frühling und Sommer geschnitten können zum einen Vögel bei der Brut gestört werden, für sie gilt eine Schonfrist von Anfang März bis Ende September, in der kein starker Schnitt an Gehölzen vorgenommen werden darf. Zum anderen können die Blütenknospen versehentlich entfernt oder im Wachstum gehemmt werden. Das ist nicht nur eine optischer Einbuße, sondern bringt Insekten und Vögel um ihr Nahrung.
Ausnahme bilden wenige Frühblüher, die bereits im Februar bis März blühen wie die Kornelkirsche. Diese sollten schonend nach der Blüte geschnitten werden. Auch die Rose sollte idealerweise erst Ende Februar bis Anfang März geschnitten werden, da sie Frostschäden über den Winter bekommen kann.
Rosenblüten auch mal welken lassen
Üblicherweise werden Rosenblüten entfernt, sobald sie verblüht sind, damit die Pflanze mehr Blüten produziert. Verzichten Sie spätestens Ende der Blütephase darauf und lassen sie zwischendurch einige Blüten welken, damit sich Hagebutten als Vogelnahrung ausbilden können.
Arten kombinieren
Unterschiedliche Arten können sich gut in ihren Eigenschaften ergänzen und eine große Bandbreite an Vorteilen für die Natur und optisch ansprechenden Aspekten quer durchs Jahr bieten. Eine hohe Artenvielfalt an Pflanzen führt auch zu einem breiten Angebot für verschiedene Insekten und Vögel.
Der richtige Schnitt
- Wenn die Ressourcen des Gehölzes geschont und der Wuchs angeregt werden soll, kann das Totholz herausgeschnitten werden. Das abgeschnittene Totholz kann für Benjeshecken oder einfache Totholzstapel verwendet werden, welche vielen Tieren Unterschlupf sowie Nistmaterial und Nahrung bieten.
- Lass das Gehölz sich natürlich zur vollen Pracht entfalten. Sollten dennoch Rückschnitte aus Platzmangel ö.ä. nötig sein, schneide die Äste einzeln und gezielt zurück. Anstelle des „Hausmeisterschnitts“, sollte auf sogenannte Ableitungen geachtet werden. Leite die Nährstoffe des Astes gezielt in einen Seitenzweig um, indem der Ast unmittelbar über einem kleinen Seitenzweig geschnitten wird. Werden die Äste an beliebigen Stellen abgetrennt, werden alle Nährstoffe weiterhin in die Astspitze transportiert, an der er jedoch nicht mehr weiter wachsen kann.
- Spezialfall „schlafendes Auge“. Nicht immer muss oder kann auf kleine Nebenzweige abgeleitet werden. Bei Rosen, Obst- und Ziergehölzen gibt es "schlafende Augen". So werden Seitenknospen bezeichnet, die sich noch in Knospenruhe befinden, aber bei einsetzendem Wachstum neue Triebe bilden können. Zu erkennen sind diese an verdunkelten ringförmigen Stellen, mit einem kleinen Knubbel in der Mitte. Ist ein schlafendes Auge in der gewünschten Wuchsrichtung und Höhe gefunden, kann etwa zwei Zentimeter darüber geschnitten werden. So kann die Wuchsrichtung auch gezielt gesteuert werden.
- Spezialfall Verjüngung. In wenigen Spezialfällen müssen Sträucher „verjüngt“ werden. Beim Verjüngen werden alte Zweige möglichst weit an der Basis entnommen, um die jungen und wuchskräftigen Triebe zu fördern. Gründe können sein, eine drohende Kahlheit des Strauches, eine verminderte Blütenpracht oder eine verringerte Ausbildung frischer Blätter. Durch die Verjüngung können ausgewählte große Gehölze auch als Hecke gezogen werden. Beispiele für Pflanzenarten die verjüngt werden sollten sind sämtliche Strauchrosen oder auch die Hasel.
- Spezialfall Remontierschnitt. Es gibt einige Arten die „remontieren“ können, dazu gehören beispielsweise Lavendel und Salbei. Das bedeutet, dass sie ein zweites Mal im Herbst blühen, wenn die ersten Blüten abgeschnitten werden, bevor sich die Samenstände bilden. Der richtige Zeitpunkt ist in etwa, wenn zweidrittel verblüht ist. Die zweite Blütephase wird dann ohne Unterbrechung vollendet.